Obst im Schneebergland
1.000 neue Obstbäume für das Schneebergland, eine regionale Sortenmappe, ein Sammel- und Ernte-Netzwerk, eine Kompetenz-Initiative zu nachhaltiger Obstwirtschaft sowie spannende Schau- und Erlebnisgärten sind im Programm des Vereins ‚Obst im Schneebergland‘. Der überparteiliche Verein führt Landwirtschaft, Naturschutz und Obstkultur unter dem Motto ‚Schutz durch Nutzung‘ zusammen, er hat sich einiges vorgenommen und spricht sowohl private Obstgartenbesitzer als auch Produzenten und Verarbeiter an.
In den letzten Jahren hat sich das Interesse an Obstsortenvielfalt und an regionalen Obstprodukten rasant entwickelt. Die Nachfrage nach hochwertigen, nachhaltig produzierten Direktsäften, Edelbränden, Marmeladen, Chutneys Trockenfrüchten u.a. ist hoch. Von der Obstsortenrarität zur köstlichen Obstspezialität dazu brauchen wir eine Wiederbelebung der Obstkultur, die im Schneebergland eine lange Tradition hat, denn ´die Vielfalt und Schönheit der Streuobstwiesen kann nur gesichert werden, wenn die Obstkulturen genutzt werden und wenn die Menschen auf die Geschmacksvielfalt und Qualität der Früchte wieder verstärkt Wert legen.‘ ist Otto Kicker Mitglied des neugegründeten Vereins überzeugt.
Die Leader Region NÖ Süd fördert, die Gemeinsame Region Schneebergland unterstützt das Projekt tatkräftig und mit dem NÖ Landschaftsfonds und der Leaderregion Moststraße hat das Projekt kompetente Partner.
Köstliche und robuste Obstsorten für unser Schneebergland
Obstbäume neu auspflanzen, wozu denn das? Interessiert das heute noch jemanden? Warum wir Obstbäume dringend brauchen…
Seit Generationen ermöglicht die Vielfalt unserer Obstsorten eine ganzjährige Versorgung mit nachhaltig produzierten Lebensmitteln. Heimische Obstprodukte sind gesund, reich an wichtigen Inhaltsstoffen und stehen in der Ernährungspyramide ganz oben. Die kurzen Transportwege und die traditionellen Verarbeitungsmethoden in der Region sind wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiger als Importobst.
Unser besonderes Anliegen sind Nachhaltigkeit und Wertschöpfung in der Region. OBST IM SCHNEEBERGLAND kümmert sich um schmackhafte und robuste Obstsorten, die man erfolgreich ohne chemische Behandlung bewirtschaften kann! Ein besonderes Plus war und ist dabei die Robustheit der alten Obstsorten, die wir im Rahmen unserer Obstsortentage von Experten bestimmen lassen. Dieses Knowhow über die Eigenschaften und Eignung der Sorten geben wir bei den Sammelbestellungen an Sie weiter. Denn Qualitätssicherung ist uns ein wichtiges Anliegen, ob für den privaten Hausgarten, für Obstproduzenten oder für Gemeindeflächen.
Gute Köchinnen, Köche und Obstverarbeiter wissen um den Wert regionaler Raritäten und verarbeiten diese seit Generationen zu schmackhaften heimischen Spezialitäten, die bei der Obstsortenbestimmung ein zentrales Thema von OBST IM SCHNEEBERGLAND sind.
Es ist höchste Zeit sich über unsere regionale Obstkultur Gedanken zu machen, denn in 10 Jahren wird es 50% unserer Streuobstbestände – laut ARGE Streuobst – nicht mehr geben! Schon jetzt müssen Verarbeiter Obst aus anderen Landesteilen zukaufen, weil sie in der Region nicht so viel Obst bekommen wie sie verarbeiten könnten, bedauert Obmann Andreas Sederl. Gleichzeitig steigt bei Heurigengästen und Einkäufern seit Jahren die Nachfrage nach gesunden Lebensmitteln aus unserer Region.
Deshalb hat sich der 2016 gegründete Verein OBST IM SCHNEEBERGLAND zum Ziel gesetzt, die heimische Obstkultur wiederzubeleben. Das Projekt wird von Leader NÖ Süd gefördert und von vielen privaten Mitgliedern und etlichen Schneebergland-Gemeinden tatkräftig unterstützt.
Unsere erste „Obst im Schneebergland“-Bilanz ist absolut positiv und motivierend: an 21 Veranstaltungen beteiligten sich 480 Teilnehmer, in 10 Förder-Gemeinden wurden Beratungen und Praktika durchgeführt und wir haben den 500. Obstbaum – eine Zuckerzwetschke – gepflanzt. Beim Praktikum im Bruckmüller´schen Glashaus in Neunkirchen wurden 300 Obstbäume selbst veredelt und ab April ins Freie gesetzt. Damit haben wir unser Halbzeitziel von 1.000 Bäumen bis 2020 erreicht!
Auch größere Flächen wurden schon als sog. Bleiber-Weicher-Anlagen, das ist eine Kombination aus Hochstamm und Spindelbäumen bepflanzt. Dass man auch alte, ungepflegte Obstbäume revitalisieren kann sieht man neuerdings am Apfelbaum am Parkplatz der Neuen-Welt-Straße in Zweiersdorf.
Folgende Aktivitäten wurden bisher in diesen Gemeinden umgesetzt:
Mehrsortenbäume und Schaubereiche in Bad Fischau, Maiersdorf, Dreistetten, Zweiersdorf, Würflach und Schrattenbach
Gestaltungsskizzen Obstsorten in Muggendorf, Obstnaschgarten am Spielplatz in Markt Piesting und Sortengarten der Volksschule in Bad Fischau
Schnittkurs, Beratung und Obstplanungs-Workshops auf Gemeindeflächen in St. Egyden und Höflein an der Hohen Wand
Schaugarten Gmoaweidhof in Maiersdorf (Hohe Wand)
Schnitt- und Veredelungskurse in Grünbach und Würflach
Veredelungspraktika in Dreistetten, Neunkirchen, Grünbach
ObstStammTische und Infoveranstaltungen in WInzendorf, Dreistetten und Zweiersdorf
Weitere Informationen auch auf unserer Website unter https://www.obstimschneebergland.at bzw. auf facebook unter obstimschneebergland
Andeas Sederl (Obmann): fruchtwelt@mohr-sederl.com, Tel: 0664/2339065
DI Brigitte Hozang (Projektleitung): office@hozang.at ,Tel: 0676/9115311